[Hoffnung] Tag 4 – «Die Furcht des Herrn»
30.03.2023 4 min Staffel 1 Episode 52
Zusammenfassung & Show Notes
Eine der wichtigsten Eigenschaften, die die Bibel benennt, ist die sogenannte Gottesfurcht. Gemäß der Bibel sollen wir Gott also fürchten. Schließt die vollkommene Liebe die Furcht nicht aus? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir eine Unterscheidung machen im Begriff der Furcht. Die Furcht eines Sklaven führt dazu, dass er den Willen seines Herrn vollbringt, aber ohne innere Zustimmung. Die Furcht des Dieners dagegen ist auch eine Furcht vor Strafe, aber das Herz ist hier schon mit involviert. Der Diener weiß, dass es gut ist, den Befehlen des Meisters Gehorsam zu leisten. Die Furcht des Sohnes vor seinem Vater ist die Furcht ihm zu missfallen, weil er ihn liebt. Er hat Ehrfurcht vor seinem Vater, und fürchtet die Trennung von ihm. Diese Furcht ist vollkommen, weil sie aus der Liebe hervorgeht. Was also ist der Zusammenhang von Gottesfurcht und Hoffnung? In gewisser Weise ist die Gottesfurcht das Gegenstück zur Hoffnung. Wir haben nicht Angst vor Gott, aber wir fürchten, dass wir Gott verlieren können.
- - -
Zurichtung des Schauplatzes: auf Christus schauen, der seinen Jünger das Gleichnis vom verlorenen Sohn lehrt. Der, nachdem er sein Erbe verprasst hatte, als «Sklave» die Schweine hüten musste – ja er hätte sogar die Schoten der Schweine essen wollen. Er erinnert sich, dass sein Vater selbst die Diener gut behandelt hatte. Er wollte ihn bitten, ihn als Diener wieder aufzunehmen. Der Vater aber setzt ihn in die volle Würde des Sohnes ein. (vgl. Lk 15,20 ff)
Punkt 1 – Furcht des Sklaven: Der Sklave tut, was er muss – aus Furcht vor seinem Herrn oder aus Furcht um sein Leben. So verdingt sich der Sohn als Schweinehirte – ja möchte gleichsam die Nahrung der Schweine essen, um nicht zugrunde zu gehen.
Punkt 2 – Furcht des Dieners: Sein Vater behandelt die Diener gut, sie erhalten «Brot im Überfluss». Wohl fürchtet der Diener die Strafe, aber er weiss auch, dass sein Herr gerecht ist und ihm den Lohn nicht vorenthält.
Punkt 3 – Furcht des Sohnes: Sein Vater lässt die schönen Kleider und einen Ring bringen, das Mastkalb schlachten und ein Fest feiern. Was wird der Sohn nun für seinen Vater empfinden, nach dem er ganz unverdient in die volle Würde eingesetzt wurde?
Gespräch mit Maria, der «Magd» des Herrn, deren Furcht vor Gott ganz rein und heilig, ganz voll Liebe ist. Mit Jesus Christus, der «Ikone des unsichtbaren Gottes» - der uns offenbart hat, dass Gott Vater ist – mein Vater.