[Hoffnung] Tag 3 – «Gratwanderung»
29.03.2023 3 min Staffel 1 Episode 51
Zusammenfassung & Show Notes
Im eigentlichen Sinne ist die Tugend der Hoffnung nicht eine Mitte zwischen zwei Extremen. Wie die anderen göttlichen Tugenden des Glaubens und der Liebe schaut sie auf ein unendliches Gut. Solange wir nicht vollkommen sind, hoffen wir immer zu wenig auf dieses Gut, und zu viel hoffen ist niemals möglich. Im Hinblick auf unsere menschliche Existenz gibt es zwei entgegengesetzte Haltungen, die uns die Hoffnung rauben können. Dies sind die Verzweiflung und die Vermessenheit. Was ist also die Verzweiflung? Allgemein ist es die Überzeugung, ein bestimmtes Ziel nicht erreichen zu können. Das genaue Gegenteil ist die Vermessenheit. „Gott ist barmherzig,“ sagt der Vermessene, „und Er wird sicher nicht zulassen, dass ich für ewig verloren gehe.“ Auf die Versuchung zu verzweifeln, antwortet die Hoffnung: Nein, noch ist der Weg offen; wenn ich treu bleibe oder nötigenfalls umkehre, wird Gott seine Verheißung an mir erfüllen. Auf die Vermessenheit antwortet sie: Weh dir! Noch bist du nicht am Ziel.
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Zurichtung des Schauplatzes: auf den Apostel Petrus und Christus in der Nacht des letzten Paschas und der Verurteilung des Herrn blicken.
Punkt 1 – «Niemals…»: Petrus widerspricht Christus, seinem Herrn und Meister: «Und müsste ich mit dir sterben, nie und niemals werde ich dich verleugnen». (Mt 26,35) Er schenkte dem, was der Heiland gesagt hat, keinen rechten Glauben. Er gibt sich den Vorzug vor den anderen und traut sich mehr Kraft und Mut zu als den Übrigen. Er baut auf seine vermeintliche Tugend und brüstet sich damit.
Punkt 2 – «Und es war kalt»: Leider herrschte auch im Herzen des armen Petrus große Kälte und sein Geist hatte sich verfinstert. Dreimal verleugnet er am wärmenden Kohlefeuer seinen Heiland, der zur gleichen Zeit unermessliche Bosheit erfährt. Die Menschenfurcht ließ seine Liebe lau werden, er hatte die Warnung Christi geringgeschätzt.
Punkt 3 – ein Blick voll Liebe: Der Heiland wusste um den traurigen Fall des Petrus. Anstatt ihn aber zu strafen, hatte er nur Mitleid mit ihm und schenkte ihm einen Blick voll Liebe und Erbarmen, um ihn zur Umkehr zu bewegen. Christus rührt mit seinem Blick das Herz von Petrus. Und Petrus empfängt das «Geschenk der Tränen» über seine Sünden.
Gespräch mit Jesus Christus und mit Gott dem Vater, der unser Herz geschaffen hat und vor dem alles offen liegt. Bitte um rechte Selbsterkenntnis und eine feste Hoffnung dem Blick der Barmherzigkeit begegnen zu dürfen.